Ehrenamt ist das Rückgrat der Gesellschaft - Ein Tag für das Ehrenamt
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Vier Schüler der Realschule Bad Kötzting winkten ihren Klassenkameraden am Boden zu, während sie auf der 30 Meter hohen Drehleiter über ihnen förmlich schwebten. Etwas weiter hielten zwei Mädchen Feuerwehrschläuche in den Händen und spritzten Wasserfontänen in die Luft.
Am Mittwochvormittag herrschte auf dem Jahnplatz in Bad Kötzting reges Treiben. Zum Ehrenamtstag hatten sich dort die vier fünften Klassen eingefunden. Beim zweiten Ehrenamtstag der Realschule der Pfingstrittstadt tauchten die Fünftklässler in die Arbeit der Blaulichtorganisationen ein. Die Feuerwehr der Stadt Bad Kötzting, das Bayerische Jugendrotkreuz (JRK) aus Cham und die Chamer Wasserwacht hatten vor Ort viel Material und Ehrenamtler im Gepäck, um die Youngster für ein Ehrenamt zu motivieren.
Organisiert vom Präventionsteam der Schule kam dieser Tag im letzten Jahr bei der Schülerschaft so gut an, dass er nunmehr fester Bestandteil an der Realschule sein wird.
Schirmherr der Veranstaltung war wieder unser ehemaliger Landrat und BRK-Präsident Theo Zellner. Er machte die Bedeutung des Ehrenamts deutlich. „Ehre für den, der hilft. Wenn wir euch in Zukunft als Ehrenamtliche haben, dann hat sich das heute schon rentiert", so Zellner.
Hin und wieder liefen einem Schüler mit blutigen Wunden über den Weg. Die waren zwar nur aufgemalt, sahen aber täuschend echt aus. Die sogenannte realistische Unfalldarstellung kam im vergangenen Jahr so gut an, dass dafür heuer das Personal aufgestockt wurde, sagte Thomas Winkler, Leiter der Jugendarbeit beim JRK Cham. Die Verantwortlichen wollten so den Fünftklässlern die Berührungsangst mit Wunden nehmen, sollte es einmal zu einem Ernstfall kommen. Raphael Stoiber, Schüler der 5c, meinte, dass er sich noch nie so schwer verletzt habe, wie seine aufgemalte Wunde auf seinem Unterarm. Trotzdem findet er die Arbeit der Organisationen wichtig. „Es ist nicht schlecht, wenn jemand hilft, wenn man etwas Größeres hat. Damit es wieder g'scheit verheilt", sagte er. Schülerinnen und Schüler aus dem Gesundheitszweig der FOS unterstützten an der Station, sie erklärten den Anwesenden die Reanimation an einem Dummy.
Vor dem Einsatzfahrzeug der Wasserwacht hörten die Schüler gespannt zu, während Lea Stoiber (17) die Ausrüstung des Wasserretters und des Rettungstauchers erklärte. „Ich bin bei der Wasserwacht, seit ich fünf Jahre alt bin. Ich finde es gut, dass die Kinder einen Eindruck von der Arbeit der Organisationen bekommen", sagte sie.
Andreas Aschenbrenner, Schüler der Klasse 9c, ist seit 2019 bei der Freiwilligen Feuerwehr. Seit 2023 rückt er mit der Bad Kötztinger Wehr zu Einsätzen aus. „Wenn du dich ehrenamtlich engagierst, hast du etwas Sinnvolles zu tun. Das Gefühl, wenn du weißt, dass du jemandem helfen konntest, ist einfach super", sagte er. Es sei wichtig, um den Nachwuchs zu werben. „Würde es uns Ehrenamtliche nicht geben, wäre alles anders. Deswegen ist es auch etwas Besonderes, dass sich die Leute aus den Organisationen für den Ehrenamtstag freinehmen, um den Schülern ihre Arbeit zu zeigen."
„Ehrenamt ist das Rückgrat der Gesellschaft. In der fünften Klasse lernen die Schüler die Wirbelsäule kennen, die eine Stütz- und Schutzfunktion hat. Und genau das lässt sich gut auf die Gesellschaft übertragen. Die Verbände stützen jene, die Hilfe brauchen, und schützen das Miteinander in der Gesellschaft.“, so Schulleiterin Sabine Schmid. Sie hob zum Abschluss ihrer Begrüßungsrede all jene hervor, die schon in einer Hilfsorganisation vertreten sind. Zudem motivierte sie ihre Schülerschaft, bei Interesse nicht zu zögern und bei der jeweiligen Einrichtung vorbeizuschauen.
Frau Krause, Mitorganisatorin des zweiten Ehrenamtstages, bedankte sich bei allen Aktiven, denn es war wieder ein rundum gelungener Tag. „Sogar das Wetter spielte uns in die Karten.“