Gemeinsam gegen Mobbing und Gewalt
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Pack ma’s – ein Projekt für eine gute Klassengemeinschaft
Prävention ist der beste Schutz, um Mobbing und Gewalt zu vermeiden und somit eine Klassen- und Schulgemeinschaft zu schaffen, in der sich alle, auch Außenseiter und Kinder mit Beeinträchtigungen, wohl fühlen.
Damit werden unsere Kinder und Jugendlichen für die vielschichtigen Anforderungen, die das Leben an sie stellt, stark gemacht.
Das Projekt „Pack ma’s“ hat zum Ziel, Gewalthandlungen oder sonstiges unsoziales Verhalten von Kindern und Jugendlichen zu unterbinden sowie zivilcouragiertes Verhalten zu fördern. Pack ma‘s ist mittlerweile mehr als 20 Jahre alt und wurde mehrfach auf Praxistauglichkeit evaluiert.
Im Zuge der neuen Klassenbildung ab Jahrgangsstufe 7 entstand vor vielen Jahren bei Herrn StR Christian Pongratz und Frau BerRin Ina Krause die Idee, dieses Projekt gemeinsam mit den entsprechenden Klassenleitern fest in das Schuljahr zu integrieren.
Bis Weihnachten konnte nun in allen 7. Klassen mit verschiedenen Gemeinschaftsspielen zu den Themen: „Toleranz, Gewalt und Mobbing“ gestartet werden.
Gleich das erste Spiel war für alle Beteiligte ein großer Erfolg. Es galt, vor der Klassengemeinschaft den eigenen Standpunkt zu vertreten. Nach der Eröffnungsrunde wurden die Schülerinnen und Schüler mutiger und trauten sich auch außergewöhnliche, geschlechtsuntypische Hobbys und Vorlieben von sich preis zu geben. Sie waren erstaunt, dass es in ihrer Klasse Gleichgesinnte gibt. Mit diesem Wissen können sich eventuell neue Freundschaften entwickeln.
Das zweite Spiel kam bei allen Klassen besonders gut an. Der „Fröbelturm“, entwickelt von Friedrich Fröbel, ist ein kooperatives, sehr kurzweiliges Spiel, welches der Teambildung dient. Der Aufbau des Fröbelturms ist nur durch gemeinschaftliches, koordiniertes Handeln möglich. Ohne miteinander zu reden kristallisiert sich für die Außenstehenden sehr schnell heraus, wer bei den 8 Spielenden eine Führungsrolle übernimmt und wer sich eher führen lässt. Schwierig ist der Aufbau des Turmes auch deshalb, weil die Schnüre nur mit einer Hand, nach Möglichkeit mit der „schwachen“ Hand ganz hinten geführt werden dürfen. Das bedeutet, alle Schüler*innen der Klassengemeinschaft hatten entweder Spiel- oder Beobachtungsaufgaben, das Schwierigkeitsniveau kann nochmals mit entsprechenden Zeitvorgaben erhöht werden.
Im dritten Spiel erkannte die Klasse, dass Gewalt immer subjektiv empfunden wird und nur der Betroffene entscheiden kann, ob und wie stark Gewalt vorliegt.
Das letzte Spiel hieß „Geschlossene Gesellschaft“ und verschaffte den Mitspielern einen Eindruck, was Mobbing bedeutet. Gemeinsam mit den Lehrkräften wurden Merkmale von Mobbing, Motive der Täterinnen und Täter, Auswirkungen und präventive bzw. interventive Maßnahmen erarbeitet.
Am Ende waren die meisten Schülerinnen und Schüler überrascht, wie schnell die Zeit verflogen ist.
Ein starkes Kompliment machte ein Schüler in der Abschlussrunde: „Dass sich die Schule diesen wichtigen Themen annimmt, finde ich großartig“.
Ab Februar startet dann der zweite Block, wieder mit Gemeinschaftsspielen und Informationen zu den Themen „Toleranz, Gewalt und Mobbing“.
Mit dem Klassenrat, der in der Jahrgangsstufe 5 eingeführt und in Jahrgangsstufe 6 fest installiert ist und Pack ma’s hat die Realschule der Pfingstrittstadt zwei präventive Projekte gegen Gewalt und für soziale Kompetenzen etabliert und ist damit sehr gut aufgestellt.