Social Media-Projekt in den 8. Klassen mit Julian Preidl

Laut Definition versteht man unter Social Media digitale Medien und Methoden, die es den Nutzern ermöglichen, sich im Internet zu vernetzen, sich also untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in einer definierten Gemeinschaft oder offen in der Gesellschaft zu erstellen und weiterzugeben. Dass viele dieser Vorgänge im Internet, im sog. World-Wide-Web, bei Schülerinnen und Schülern unter Umständen auch zu Problemen führen können, sollten sie im Unterricht im Rahmen eines Projekts kennen lernen. Was gibt das Internet alles von mir preis? Wo hinterlasse ich meinen digitalen Fingerabdruck im Netz? Was muss man beachten, wenn man selber auf solchen Plattformen aktiv werden möchte? Wie funktioniert Tracking im Internet? Alles Fragen, auf die Julian Preidl, seines Zeichens Stadtrat und Jugendrat der Stadt Bad Kötzting, zusammen mit den Kindern in zwei Doppelstunden Antworten suchte. Praktisch, dass die neuen I-pads der Aktion Digitalpakt bereit standen und  zum Einsatz kommen konnten.

Die 13-, bis 14-jährigen Schülerinnen und Schüler gaben an, dass sie auf sehr vielfältigen Plattformen im Netz unterwegs sind. Sehr beliebt scheinen aktuell TicToc, Instagram und YouTube zu sein. In erster Linie stellte man fest, dass mit all den digitalen Hinterlassenschaften und Informationen im Netz Geld verdient wird. Auch werden Daten und Infos aus Chats über Personen für immer gespeichert und weiterverkauft. So werden beispielsweise Daten über das Kaufverhalten, Bewegungsmuster oder Bilder im Netz ausgewertet, an Firmen verkauft und dann gezielt Werbung zugespielt. Somit sollte der Nutzer u.a. zum Kauf animiert werden, allerdings erfolgt die Werbestrategie recht einseitig, sodass andere Themenbereiche außeracht gelassen werden. Infos über Interessen und Standorte der User scheinen auch wichtig zu sein. Die Ortung der Smartphone-Besitzer erfolgt übrigens mit Hilfe der Sendemasten und der dortigen Einwahlzeiten. Man braucht also nicht sein GPS-Signal aktiv haben, um geortet werden zu können. Somit ist der „gläserne Bürger“ also gar kein Zukunftsmodell, sondern knallharte Realität. Übrigens: Wer wissen möchte, was „Google“ über einen alles weiß, für den ist folgende Seite recht aufschlussreich: www.google.com/settings/ads/

Hier kann man bei Bedarf personalisierte Werbung auch deaktivieren! Die Jugendlichen stellten auch fest, dass sogenannte Influencer einen beachtlichen Einfluss auf die Nutzer haben und somit interessant für Firmen werden, um deren Produkte platzieren zu können. Am Ende der zwei Doppelstunden waren sich die Kinder einig, dass sie viele wichtige Infos bekommen haben, um sich ab jetzt einigermaßen sicher im Netz bewegen zu können. Und: In Zukunft wird sich der eine oder andere sicherlich etwas vorsichtiger im World-Wide-Web bewegen.

MZ: 2919

KÖZ: 18038

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